In Nordrhein-Westfalen, am südlichen Rand des Ruhrgebiets im Übergang zum Bergischen Land, zwischen Hattingen, Sprockhövel, Velbert und Wuppertal gelegen, befindet sich die idyllische Elfringhauser Schweiz. Ein wunderschönes Stück Natur mit hohem Freizeitwert, herrlichen Wanderwegen und einer gepflegten Gastronomie lädt ein, die Seele baumeln zu lassen!
Eben noch war man auf der Autobahn oder in einer langen Fahrzeugschlange an einer großen Kreuzung, und plötzlich taucht man ein in eine andere Welt. Schlagartig, fast ohne Übergang, ist man in einer ländlichen Region, die an Liebreiz ihresgleichen sucht. Hält man dann noch an, streift die Wanderschuhe über und schlendert oder marschiert los, kann man sich dem alle Sinne ansprechenden Zauber nicht mehr entziehen. Das Ohr vernimmt das Plätschern eines Bachs, die Nase empfängt die würzige Luft frisch gemähter Wiesen, und die Augen werden regelrecht überflutet von herrlichsten Landschaftsperspektiven.
Da sind die dicht bewaldeten Steilhänge über tief eingeschnittenen Tälern, die weitläufigen Auen und Wiesenflächen. Kühe und Pferde auf Hangweiden, mäandrierende Bäche und anheimelnde Häuser und Höfe, die sich harmonisch ins Gesamtbild einfügen. Nur wenige Erhebungen reichen über die 300-Höhenmeter-Grenze hinaus (der Winterberg ist der höchste „Berg“ mit 315 m), doch die durch Land- und Forstwirtschaft geprägte Region bietet alles, was das Wanderer- und Mountainbikerherz höher schlagen lässt: steile Wiesen, romantische Waldzonen und herrliche Panoramen, die einen weiten Blick ins Ruhrgebiet ermöglichen! Selbst der weitgereiste Erstbegeher der Eiger-Nordwand, Anderl Heckmair, war begeistert von der reizvollen Landschaft und ging hier noch im Alter von 97 Jahren steil bergauf und kehrte zusammen mit seinem Freund und Biografen Uli Auffermann im Café-Restaurant Waldhof ein.
Anderl Heckmair und Uli Auffermann
© Archiv Heckmair-Auffermann
© Archiv Heckmair-Auffermann
Neben der Landwirtschaft – im 19. Jahrhundert besaß die Schafzucht hohen Stellenwert, während sie heute vielfach von Pferdehöfen und Milchwirtschaft geprägt ist – gibt es hier auch eine frühindustrielle Historie, auf deren Relikte man noch heute stoßen kann, wurde doch schon im Mittelalter (12. bis Mitte 16. Jh.) Eisenerz abgebaut und Eisen geschmolzen. Dabei überdauerte wohl noch bis ins 19. Jahrhundert das Eisen verarbeitende Gewerbe. Vom 16. Jahrhundert an verstärkte sich der Kohlebergbau in der Region, doch weder die Erzverarbeitung in den kleinen Eisenkotten noch die kleinen bis mittelgroßen Zechen konnten bei der beginnenden Großindustrialisierung mithalten. Einzug hielt die Bandweberei, und noch bis 1970 gehörte in fast jedem zweiten Haus das Schlagen der Webstühle zum Alltag. Durch den engagierten Einsatz des Bürger- Heimat- und Verkehrsvereins Elfringhausen und Umgebung e.V. gelang es, die letzten noch verbliebenen Bandwebstühle zu erhalten und in einem ehrenamtlich betreuten Museum in der ehemaligen Feuerwehrgarage zugänglich zu machen. Zu finden ist es im Felderbachtal beim Gemeindezentrum (Felderbachstraße 59, 45529 Hattingen). Infos zum Bandwebereimuseum