Der Lindenhof in Oberelfringhausen - Das Hügelland

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Bergische Bauweise
Jede Tür hat eine Geschichte - Der Lindenhof im Porträt
Autor Uli Auffermann im Gespräch mit Familie Pohlmann aus Oberelfringhausen

In Deutschland gibt es rund zwei Millionen Fachwerkhäuser. Viele von Ihnen stehen unter Denkmalschutz. Das ist gut, denn so wird dieses wertvolle Kulturgut erhalten. Auf den Denkmalschutz achten muss auch Familie Pohlmann aus Oberelfringhausen im Niederbergischen nahe Wuppertal. Der heutige Lindenhof, der seit etwa 1925 in Familienbesitz ist, wurde um 1780 erbaut, aber schon 1005 erstmals erwähnt.

Auf die Frage, ob die Familie denn gerne in einem so geschichtsträchtigen bergischen Fachwerkhaus wohnt, kommt ein überzeugtest „Ja"! Eckhart Pohlmann klingt ehrlich begeistert. Und sogleich folgen die Gründe: „Die konnten einfach genial und einfallsreich bauen damals", schwärmt er. Das Haus sei im Sommer kühl und im Winter warm, das Bauwerk lebe, atme: „Natürlich ist es denkmalgeschützt, was mit Auflagen und Grenzen bei dringenden Bau- und Sanierungsmaßnahmen einhergeht. Aber es lassen sich immer einvernehmliche Wege finden, einerseits um den Erhalt des Hauses in seiner Ursprünglichkeit zu gewährleisten und andererseits modernen Wohnbedürfnissen gerecht zu werden."
Fotos und Text: Uli Auffermann
Pohlmann weiß um den Wert solcher Häuser. Und der liegt nicht allein in der Schönheit und Behaglichkeit des Gebäudes, sondern vor allem auch in der Geschichte, die über die Jahrhunderte mit jedem einzelnen Balken, jeder Tür, jedem Fenster verbunden ist. Viele Ereignisse hat das Haus gesehen. Die harte Arbeit in der Landwirtschaft mit dem Vieh, auf den Weiden und Wiesen, auf den Äckern! Wie damit die Eigenversorgung gesichert und der Überschuss in den umliegenden Städten - zumeist in Wuppertal - feilgeboten wurde. Es ist aber vor allem immer die Geschichte von Menschen, die dort ihre Existenz sicherten, die dort glücklich waren oder Schicksalsschläge erlitten und die all ihr Wissen an die nächste Generation weitergaben, in der Hoffnung, dass auch diese das Haus mit neuem Leben erfüllten. Da gab es Kriege, die zu überstehen galt, Unwetter, Hitze und Kälte. Es gab Krankheit und Tod, Alter und Jugend, Liebe und Trauer, mehrere Generationen unter einem Dach. - All das verdichtet sich zu einer einzigartigen Atmosphäre, die auf jeden neuen Bewohner übergeht und die er dann in sich trägt! Familie Pohlmann kennt die Historie des Lindenhofs genau und hat die Lebensweise der Vorfahren verinnerlicht. „Wir genießen es und freuen uns an der Generationenfolge. Alles geht weiter, der Lindenhof bleibt und lebt!"
Eckhart Pohlmann
Der Lindenhof ...

  • liegt im Niederbergischen in Oberelfringhausen, nahe der Grenze zu Wuppertal.
  • wird bereits um 1005 an dieser Stelle erwähnt.
  • erhielt sein heutiges Haupthaus mit Wohnbereich und Wirtschaftsteil um etwa 1780.
  • steht seit 1983 unter Denkmalschutz.
  • wurde größtenteils aus Fachwerk errichtet, das typischerweise aus schwarzem Gebälk und weißem Gefache, welches mit Reisig stabilisiert wurde, besteht. In Grün gehalten sind Schlagläden und Türen.
  • bekam seinen Namen angelehnt an die ursprünglichen Besitzer: Familie Lindermann.
  • wurde noch bis vor rund 50 Jahren landwirtschaftlich genutzt: Die Bauern verkauften ihre Erzeugnisse meist nicht direkt vor Ort, sondern vor allem auch im nahen Wuppertal, um höhere Preise zu erzielen - schon seit langem gibt es hier Verbindungen ins Bergische Land durch Landwirtschaft und Bandweberei.
  • wird heute von Familie Pohlmann in der Folgegeneration bewohnt.
  • kam 1925 in den Besitz der Familie von Frau Pohlmann, welche den Lindenhof als Ausgleichshof erhielt, als der eigene Grund und Boden in Duisburg wegen des Ausbaus des Binnenhafens verlassen werden musste.
  • ist seitdem im Familienbesitz: im Fachwerkhaus lebt inzwischen die Tochter der Pohlmanns mit ihrer Familie.
Der denkmalgeschützte Lindenhof in Oberelfringhausen.
„Jede Tür hat eine Geschichte"
Auszug aus „Bergische Bauweise Teil 2", von Uli Auffermann, erschienen im Magazin Bergisch Land und Leute (Ausgabe 01/2017 / Februar 2017)
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